Schleswig-Holstein

Hauptstadt: 
Kiel (240 000 Einwohner)
Autokennzeichen Kiel: 
Ki
Bekannter Künstler: 
Emil Nolde
Lieblingstiere: 
Schaf und Kuh
Bekannte Schriftsteller:
Thomas Mann, Heinrich Mann und Theodor Storm
Die kleinste Stadt Deutschlands :
Arnis (300 Einwohner)
Einwohner:
2 838 000
Landesportal:
https://www.schleswig-holstein.de

Wer im nördlichsten Bundesland baden gehen möchte, hat die Wahl: sanfte Wellen an den Sandstränden der Ostseeküste oder Ebbe und Flut an der Nordsee. Denn Schleswig-Holstein liegt genau zwischen diesen beiden Meeren.

Die Landeshaupstadt Kiel

Die Landeshauptstadt Kiel ist eine attraktive Küstenstadt mit einer Universität und
mehreren Hochschulen. Von Kiel aus fahren Fähren nach Norwegen, Schweden
und Russland. Hier befindet sich auch die größte deutsche Werft.

In Kiel gibt es lange, weiße Sandstrände. Hier kann man den Sommer genießen,
und viele Touristen und Segler aus dem In- und Ausland kommen gern zu dieser
Jahreszeit nach Kiel. In dem alten Seebad an der langen Promenade
Hindenburgufer kann man etwas essen, trinken, sich sonnen und natürlich ein Bad
nehmen.

In Kiel gibt es lange, weiße Sandstrände. Hier kann man den Sommer genießen, und viele Touristen und Segler aus dem In- und Ausland kommen gern zu dieser Jahreszeit nach Kiel. In dem alten Seebad an der langen Promenade Hindenburgufer kann man etwas essen, trinken, sich sonnen und natürlich ein Bad nehmen.  

Jedes Jahr Ende Juni findet in Kiel die Kieler Woche statt. Das ist eine große internationale Segelveranstaltung. Zu den Regatten werden knapp 6000 Segler und Seglerinnen aus ungefähr 50 Nationen erwartet. Höhepunkt der Regatten sind die zehn Wettkämpfe der olympischen Bootsklassen. In den neun Tagen sind auf der Kieler Innen- und Außenförde circa 2000 Segelboote an den Wettbewerben beteiligt.  

Die Kieler Woche ist auch immer ein großes Volksfest und ohne Musik nicht vorstellbar. Die komplette Stadt verwandelt sich für diesen Zeitraum zu einem großen Open-Air-Musikgelände. Hier gibt es alle musikalischen Stilrichtungen: Klassik, Pop, Rock, Folklore, Jazz und Musik für Kinder. Neben bekannten nationalen und internationalen Künstlern präsentieren viele weitere Bands und Musiker ihr Können bei der Kieler Woche.

Aber Kiel ist nicht nur im Sommer einen Besuch wert. In der Weihnachtszeit gibt es natürlich einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Hier trifft man Leute, trinkt warme Getränke, isst Grillwürstchen und schlendert an den kleinen Buden entlang, wo man Kunsthandwerk, Schmuck und kleine Geschenke kaufen kann.

Die Kieler Kanal - Der Nord-Ostsee-Kanal

Der Nord-Ostsee-Kanal ist fast 100 Kilometer lang und hieß bis 1948 eigentlich Kaiser-Wilhelm-Kanal. Er ist der meistbefahrene und nach dem Suezkanal der längste Kanal der Welt. Der Kanal beginnt in Kiel-Holtenau und endet in Brunsbüttel. So verbindet er die Ostsee mit der Nordsee und umgekehrt. 

Jeden Tag fahren viele Schiffe durch den Kanal und bringen Waren und Materialien in alle Welt. Die Schiffe ersparen sich so den weiten Weg durch den Skagerak.

Die Trauminsel Sylt

Zu Schleswig-Holstein gehören auch die Nordfriesischen Inseln. Sie liegen vor der schleswig-holsteinischen Westküste im nordfriesischen Wattenmeer der Nordsee. Die wichtigsten deutschen Inseln heißen Föhr, Amrum, Nordstrand, Pellworm und Sylt. Hinzu kommen einige Halligen und kleine Inseln.

Die größte der nordfriesischen Inseln ist Sylt. Auf Sylt haben viele bekannte Deutsche Ferienhäuser. Zum Beispiel das bekannte Model Claudia Schiffer oder die Modedesigner Wolfgang Joop und Karl Lagerfeld genießen ihre Freizeit auf der Trauminsel.  

Jedes Jahr im Herbst wird auf Sylt die Surf-Weltmeisterschaft ausgetragen. Der Windsurf World Cup Sylt ist mit mehr als 200 000 Zuschauern der weltweit größte Wettkampf der Windsurf-Profis. Seit 1984 findet er Ende September in Westerland auf Sylt statt.

Sylt auf einen kurzen Blick:

  • Sylt ist von Norden nach Süden 38,5 Kilometer lang und von Westen nach Osten zwischen 350 Meter und 12,6 Kilometer breit
  • Auf Sylt leben ca. 21 000 Einwohner und ca. 3000 freilaufende Schafe
  • Sylt ist zu ca. 33 Prozent mit Dünen bedeckt. In List findet man auch Wanderdünen, die bis zu 1000 Meter lang und bis zu 35 Meter hoch sind.
  • Der Sand wandert jährlich bis zu 4 Meter in Richtung Osten. Heutzutage wird diese Wanderung jedoch durch Anpflanzungen begrenzt.
  • Sylt hat mehr als 200 Sonnentage im Jahr und eine jährliche Sonnenstundenzahl von 1750
  • Auf Sylt machen über 800.000 Gäste jährlich Urlaub
  • Auf Sylt backen die Sylter Bäcker in der Hauptsaison weit mehr als 200 000 Brötchen

Lübeck

Nicht weit von Kiel liegt die alte Hansestadt Lübeck. Hier wohnten die berühmten Schriftsteller, die Brüder Heinrich (1871–1950) und Thomas Mann (1875–1955).

Das Holstentor, eines der alten Stadttore Lübecks, ist das Wahrzeichen Lübecks. Es sieht aus wir eine kleine Burg mit zwei Türmen.

Die Altstadt mit dem schönen Rathaus, das Burgkloster und das Stadtviertel mit den Patrizierhäusern, sowie das Buddenbrockhaus sind bei Lübeckern und Touristen gleichermaßen sehr beliebt.

Auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt kann man leckeren Glühwein trinken und warme Esskastanien kaufen. Viele Lübecker und Touristen besuchen in der Vorweihnachtszeit den Markt, denn hier kommt man richtig in Weihnachtsstimmung! Der Geruch ist herrlich, und man kann auch Geschenke auf dem Markt kaufen.

In Lübeck gibt es das leckere Marzipan, das auf der ganzen Welt bekannt und beliebt ist. Fast jeder Urlauber, der nach Lübeck fährt, kauft auch Niederegger Marzipan.

Landschaft und Landwirtschaft

Schleswig-Holstein liegt zwischen zwei Meeren – im Westen ist die Nordsee, und im Osten befindet sich die Ostsee. In den Windparks der Nordseeküste stehen Windräder, die den wichtigen Strom an die Gemeinden liefern.



Im Wattenmeer der Nordsee kann man auch interessante Wattwanderungen unternehmen. Bei Niedrigwasser kann man viele hundert Meter über den trocken gefallenen Meeresboden laufen, natürlich muss man vor dem Hochwasser wieder an Land sein.

Im Osten von Schleswig-Holstein liegt die Holsteinische Schweiz. Die Landschaft ist hier viel hügeliger als im Westen, aber richtig steil wird es nie. Der Bungsberg ist der höchste Berg im nördlichsten Bundesland. Mit seinen 168 Metern ist er ein beliebter Ausflugsort. Man glaubt es nicht, aber es gibt hier sogar einen kleinen Skilift!

Ein Deich ist ein künstlich angelegter Damm. Er schützt an den Küsten das tiefer liegende Gelände vor Sturmfluten und Überschwemmungen. Deiche bestehen meist aus einem Sandkern. Damit die Deiche stabil bleiben, werden viele von ihnen mit Gras bepflanzt. Auf den Deichen weiden häufig Schafe. Sie sorgen dafür, dass das Gras kurz bleibt, und trampeln den Boden fest. Schafe sind coole Tiere, nicht wahr?

Die 14 deutschen Nationalparks zeichnet eine einmalige Natur und Landschaft sowie eine natürliche Artenvielfalt von seltenen Pflanzen und Tieren aus. Der größte von ihnen ist der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer mit 441 500 Hektar. Das Besondere an diesem Park ist die Landschaft am Meer, die von Ebbe und Flut stark beeinflusst wird.

In Schleswig-Holstein leben sehr viele Menschen von der Landwirtschaft. Dort gibt es zahlreiche Bauernhöfe, auf denen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde gezüchtet werden. Außer Fleisch wird hier auch viel Milch produziert, die zu einem großen Teil an Molkereien geliefert und dort zu Käse und Butter verarbeitet wird.

Das typische Essen in Schleswig-Holstein

Isst du gern Fisch? Dann ist Schleswig-Holstein dein Bundesland! Schleswig-Holstein sitzt direkt an der Quelle, wenn es um frischen Fisch und Krabben geht. Ein sehr wichtiger Wirtschaftsbereich ist der Fischfang. Besonders im Norden und im Westen des Landes fahren die Fischer mit ihren Kuttern auf die Nord- und Ostsee hinaus und fangen dort viele Fischarten. Vor allem sind das Kabeljau, Seelachs und Scholle.

Die Nordseekrabben nennt man auch Nordseegarnelen. Am besten schmecken sie frisch und pur direkt nach dem Pulen. Man kann natürlich auch Krabbensuppe oder Krabbensalat machen.

Im Juni feiert man in der Stadt Glückstadt eine Woche lang den Matjes. Es ist die Matjeswoche. Matjes sind besonders milde Salzheringe, die mithilfe von Enzymen in einer Salzlake heranreifen. Ein klassisch norddeutsches Gericht ist Matjes mit Pellkartoffeln, grünen Bohnen und Speck.  

Außer für diese Spezialitäten aus dem Meer ist das nördlichste Bundesland aber auch bekannt für Grünkohl und zartes Salzwiesenlamm.

Viele lieben Lammfleisch, und besonders lecker und zart schmeckt das Fleisch der Lämmer, die auf den Salzwiesen im Deichvorland, zum Beispiel am Wattenmeer, grasen.

Nach dem ersten Frost steht er endlich wieder auf den Speisekarten der norddeutschen Restaurants: Grünkohl. Durch die kalten Temperaturen steigt der Zuckergehalt der Kohlblätter an, und das Gemüse verliert seinen bitteren Geschmack. Traditionell wird Grünkohl mit Kartoffeln und Pinkel, einer geräucherten Wurst, serviert. In manchen Regionen isst man die Kartoffeln gezuckert.

Thomas Mann und die Buddenbrooks

In Lübeck lebte Ende des 19. Jahrhunderts eine angesehene und reiche Kaufmannsfamilie. Die Familie wohnte in einem großen Haus, besaß eigene Segelschiffe und handelte mit Getreide.

Der Gründer der Getreidefirma war Johann Siegmund Mann. Sein Enkel war der Lübecker Senator und Kaufmann Heinrich Thomas Mann, und einer der beiden Urenkel wiederum war der berühmte Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann.

Weder Thomas noch sein Bruder Heinrich zeigten Interesse am Kaufmannsberuf, denn beide liebten sie das Schreiben, und beide wollten Schriftsteller werden. Als der alte Senator, der Vater von Thomas und Heinrich Mann, im Jahre 1891 starb, bedeutete dies auch das Ende der alten Getreidefirma.

Thomas war 16 Jahre alt, als sein Vater starb, 19 Jahre, als er mit seiner Mutter nach München zog, und 22, als er während eines Aufenthalts in Italien den Roman über die Geschichte seiner Familie zu schreiben begann. Thomas Mann änderte den Namen und nannte sie "Buddenbrooks". Auch Charaktere und Handlungen wurden geändert.  

"Buddenbrooks" gilt als der Höhepunkt der deutschen bürgerlichen Romanliteratur des 19. Jahrhunderts. Thomas Mann beobachtete die Bürger seiner Heimatstadt sehr genau, und mit seinem feinen Sinn für Ironie beschreibt er, wie sie denken, handeln und sprechen. Dies macht den Roman fesselnd trotz seiner epischen Breite und unterhaltsam trotz seines tragischen Endes.

Das 19. Jahrhundert gilt als das Zeitalter der Bürger. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im neuen deutschen Kaiserreich beginnt die Blütezeit des Bürgertums. Und mitten in dieser Glanzzeit schreibt Thomas Mann nun die Geschichte einer bürgerlichen Familie, die eben nicht im Triumph und Erfolg endet, sondern im Verfall und Untergang. "Die Buddenbrooks" wurde zu einem der erfolgreichsten Bücher der deutschen Literatur.

Emil Nolde

Im Jahre 1867 wird Emil Nolde im Dorf Nolde bei Tondern in Schleswig-Holstein geboren. Er macht eine Ausbildung zum Holzschnitzer, arbeitet allerdings später als freier Maler. 1902 heiratet er Ada Vilstrup aus Dänemark. 

Von 1906 bis 1907 ist Nolde Mitglied in der bekannten expressionistischen Künstlergruppe "Brücke".  

Das Nazi-Regime erklärt Nolde 1937 zum entarteten Künstler und verbietet ihm 1941 das Malen. Nolde malt aber an seinen Aquarellen heimlich weiter und vollendet 1300 dieser "Ungemalten Bilder". Nach dem Krieg bekommt Nolde zahlreiche Ehrungen.

1956 stirbt Emil Nolde in seiner Heimat in Seebüll. Sein Testament enthält die Gründungsurkunde für die Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde. Die Stiftung arbeitet für die Erhaltung der Arbeiten Noldes. In Seebüll ist ein schönes Museum eingerichtet worden.

Oppgåver